Westdeutschland/Dortmund. In einem Gottesdienst für Trauernde, zu dem Bezirksältester Stefan Pöschel für Sonntag, den 14. Mai 2017, in die Gemeinde Dortmund-Wambel eingeladen hatte, stellte er die im Bezirk Dortmund in der Trauerbegleitung tätigen Glaubensgeschwister vor.
Nach dem Gottesdienst bestand die Möglichkeit, sich über das Angebot der Trauerbegleitung zu informieren.
Gott hat dich erwartet
Dieser Sonntag habe unterschiedliche Prägungen, so eröffnete Bezirksältester Stefan Pöschel den Gottesdienst. Für die einen trage dieser Tag das Merkmal des Muttertags, andere Christen feierten an diesem Tag das Fest der Konfirmation, wieder andere nutzten den Tag des Sonnenscheins zu Spaziergängen.
Hier habe sich eine breit aufgestellte Gemeinde zu einem Gottesdienst versammelt, so führte der Bezirksälteste seine Predigt fort. Und er lud alle herzlich ein unter dem Gedanken, dass hier allerdings keine zufällig bunt zusammengewürfelte Gruppe von Menschen zusammengekommen sei. "Nein, Gott hat dich erwartet", so lautete seine Botschaft an jeden Einzelnen.
Gottesdienst für Trauernde
Neben der Gemeinde Wambel war zu diesem Gottesdienst noch eine besondere Gemeinde eingeladen, die Gemeinde der trauernden Glaubensgeschwister. "Es ist jeder herzlich willkommen, der von dem Verlust eines lieben Menschen betroffen ist", hatte es in der Einladung gelautet, die der Bezirksälteste vor einiger Zeit in den Gemeinden des Bezirks Dortmund vorlesen ließ. "Fühlt euch auch angesprochen, wenn die Trauer schon einige Zeit zurückliegt und doch immer wieder spürbar wird", hieß es weiter in diesem seinem Brief.
Der Wambeler Gemeindechor trug mit seinem Liedvortrag zu Beginn des Gottesdienstes der besonderen Situation Rechnung: "Um Trost war meiner Seele bange, denn Gott verwarf sein Angesicht. Ich rief zu ihm: Ach Herr, wie so lange? Und Gott verließ den Schwachen nicht." (Chorbuch 136)
Alles hat seine Zeit
Der Bezirksälteste nahm den Gedanken des Liedtextes von Christian Fürchtegott Gellert auf und beschrieb die Stimmungen der Trauer, die durchaus Wochen, Monate Jahre und gar Jahrzehnte dauern könne, mit einer von dunklem Nebel und grauem Schnee abgedämpften Wahrnehmung des Lebens rundherum. Dabei vermittelte er die Gewissheit, dass Gott doch da sei und den Einzelnen in seinen seelischen Empfindungen annehme.
Er widmete den Betroffenen einen Text aus dem dritten Kapitel des Buchs des Predigers, der unter der Überschrift "Alles hat seine Zeit" die Wechselseitigkeit des Seins und die Endlichkeit des Lebens beschreibt (Prediger 3,1-8).
Der Prediger kommt in diesem Kapitel aber auch zu der Erkenntnis, dass Gott auch die Ewigkeit in das Herz des Menschen gelegt habe, "nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende" Prediger 3, aus 11)
Trauer braucht ihre Zeit
"Gott, von dem die Zeit kommt und bei dem keine Zeit ist, der Ewige, kennt dich in deiner Trauer", versicherte der Bezirksälteste die Treue Gottes. Gott selbst habe als menschgewordener Gottessohn Trauer erlebt, die seine Seele erschüttert habe und fühle mit und sei ein Gott des Trostes.
Um die Gläubigen in ihrer Trauerbewältigung zu unterstützen und besonders zu stärken, bietet die Neuapostolische Kirche seit einiger Zeit Begleitung durch zertifizierte Trauerbegleiter an. Bezirksältester Stefan Pöschel stellte die im Bezirk Dortmund tätigen Glaubensgeschwister vor und beauftragte sie offiziell für diese Tätigkeit.
Seelsorger in den Gemeinden qualifiziert unterstützen
Priester Rolf Pinno (Gemeinde Lünen), einer der Initiatoren dieses Angebotes und in der Arbeitsgruppe Trauerbegleitung der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen an der Seite von Bischof Manfred Bruns tätig, stellte die Arbeit der Trauerbegleiter vor. Es gehe nicht darum, die Seelsorgearbeit in den Gemeinden zu ersetzen, sondern zu unterstützen und zu ergänzen, so warb er für dieses durchaus noch nicht in allen Gemeinden bekannte Angebot.
"Seelsorger und speziell ausgebildete qualifizierte Trauerbegleiter, sowohl Frauen als auch Männer, möchten helfen, mit der neuen Lebenssituation zurechtzukommen und die Trauer langfristig in das Leben zu integrieren", ergänzte er.
Trauergesprächskreise
Ab sofort gibt es im Bezirk Dortmund zweimal monatlich Gesprächskreise. An jedem zweiten Sonntag eines Monats findet der Gesprächskreis in der Kirche in Dortmund-Wambel statt, erstmalig am 11. Juni 2017. Jeweils am vierten Sonntag wird der Gesprächskreis in der Kirche in Lünen durchgeführt. Dieses Angebot besteht schon seit längerer Zeit. Die Treffen beginnen jeweils um 16 Uhr und dauern etwa eineinhalb Stunden.
"Jeder ist herzlich willkommen, der vom Verlust eines nahestehenden Menschen betroffen ist", macht Rolf Pinno Mut. Auch wenn der Verlust schon einige Zeit zurückliege und die Trauer immer wieder spürbar würde, gelte dieses Willkommen.
Flyer liegen in den Gemeinden bereit
Ein neu gestalteter Flyer, der über das Angebot der Trauerbegleitung in der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen informiert, liegt ab sofort in den Gemeinden der Gebietskirche aus. Auch der Aufbau einer Homepage, auf der die AG Trauerbegleitung über ihre Arbeit berichtet, soll im Laufe des Jahres abgeschlossen werden.