Trauerseelsorge ist Vertrauenssache ↑
Der Tod eines geliebten Menschen nach einem langen und erfüllten Leben, nach einer langen Krankheit oder auch jäh und unerwartet eingetreten: Immer handelt es sich um einen schmerzlichen Verlust, der nach sofortiger und einfühlsamer Seelsorge verlangt.
Wie Seelsorge ohnehin ist insbesondere Trauerseelsorge Vertrauenssache. Nicht mit jedem Seelsorger mag man seine tiefen Gefühle teilen. So sollen Trauernde die Möglichkeit haben, sich an Seelsorger ihres Vertrauens zu wenden. Auch vertraute Gemeindemitglieder können hilfreiche Ansprechpartner sein.
Seelsorge bei Eintritt der Trauer ↑
Zuweilen werden Seelsorger noch an das Sterbebett gerufen, dann ist die Trauerseelsorge eine Fortsetzung der bisherigen sterbebegleitenden Seelsorge. Bei plötzlich eintretenden Todesfällen ist eine seelsorgerliche Begleitung besonders notwendig.
Es ist gut, wenn Seelsorger sich vor ihrem ersten Gespräch mit Hinterbliebenen bewusst machen, dass sie nur eine eingeschränkte Vorstellung von der Gefühlslage der Betroffenen haben können. Daher ist ein einfühlsames Hineintasten in die emotionale Lage der in Trauer geratenen Hinterbliebenen erforderlich. Das Angebot eines gemeinsamen Gebets am Ende des Gesprächs, in welchem die Trauer und die Empfindungen der Betroffenen vor Gott getragen werden, kann den Beistand Gottes bewusst machen.
Der Zuspruch der weiteren Begleitung und das Angebot der Hilfe bei der Planung der Trauerfeierlichkeiten können das erste Gespräch abschließen.
Der Kondolenzbesuch ↑
Zwischen dem Todestag und der Trauerfeier beziehungsweise der Beisetzung bleibt oft nur Zeit für einen Seelsorgebesuch bei den Hinterbliebenen. Dieser Kondolenzbesuch dient der Bekräftigung der aufrichtigen Anteilnahme und der Stärkung der Trauernden in ihrer emotionalen Ausnahmesituation.
Kondolieren ‒ im Wortsinn in der Bedeutung von „Mit unter den Schmerz gehen“ ‒ darf dabei weder zu einer bloßen Formsache werden noch Erklärungen oder Sinn-Spekulationen zum Tod des Verstorbenen beinhalten. Ebenso wenig sollen beim Kondolenzgespräch Vorgaben zur Bewältigung der Trauer gemacht werden. Erklärungsversuche und Belehrungen sind nicht angebracht.
Zuhören, Schweigen und Ertragen von Stille können für Trauernde Raum schaffen, mit dem Verlust umzugehen. Oft können wenige verständnisvolle Worte helfen, mit Trauer und Schmerz umzugehen.
Die Abläufe der Trauerfeier können im Rahmen des Kondolenzbesuchs besprochen werden. Wünsche der Trauernden können aufgenommen und weitgehend berücksichtigt werden.
Nachhaltige Trauerseelsorge ↑
Trauer braucht Zeit. Der Weg der Trauerbewältigung ist unterschiedlich lang. Selbst der persönliche Glaube kann längerfristig erschüttert bleiben. Seelsorger sind gefragt, auch nach den ersten Wochen der Trauer verlässliche Begleiter zu bleiben und den Trauernden Nähe zu vermitteln.
Sensibilität ist nötig, um zu spüren, wenn diese Nähe zunächst mehr schmerzt als hilft. Geduld und das wohlwollende Gewähren von Distanz sind dann notwendig. Bei all diesen so unterschiedlichen Bedürfnissen der Trauernden sollten Seelsorger immer wieder einmal Gesprächsbereitschaft signalisieren und die Gewissheit vermitteln, dass der Trauernde nicht vergessen ist.
Darüber hinaus sollte trauernden Hinterbliebenen das Angebot der Teilnahme am Gesprächskreis zur Trauerbewältigung unterbreitet werden. Es kann auch eine anfängliche Begleitung in den Gesprächskreis angeboten werden.
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